DESIGN-PREIS Tischler-Innung zeichnet die Besten des Wettbewerbs „Die Gute Form“ aus / Fee Guber gewinnt mit einem Sideboard
BÜDINGEN - (red). Die Tischler-Innung prämierte im Rahmen des Wettbewerbs „Die Gute Form“ die besten Gesellenstücke. Anforderung an die Stücke ist, Ästhetik und Funktion vorbildlich zu vereinen. „Vorrangig ist es ein Design-Preis“, erklärte Jury-Vorsitzender Daniel Brehm aus Bad Nauheim. Die jungen Tischler kommen aus Nidda, Ober-Mörlen, Bad Nauheim und Eichelsachsen, ihre Lehrbetriebe sind in Hirzenhain, Bad Nauheim, Karben und Laubach angesiedelt. „Ich habe früh überlegt, was ich machen will. Es sollte zeitlos sein, schlicht, aber mit einem gewissen Pep“, schilderte Fee Guber aus Nidda, die den ersten Platz errang.
Die Preisverleihung fand in der Büdinger Filiale der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen statt, wo die vier prämierten Möbelstücke auch ausgestellt sind. Die Tischler-Innung schreibt den Wettbewerb alljährlich aus, Zielgruppe sind junge Schreiner unter 25 Jahren. Acht Bewerbungen gingen ein, vier wurden jetzt ausgezeichnet. Guber fertigte ein Sideboard, das aus Kästen besteht, die man nach links und rechts rausziehen kann. Weißes Holz harmoniert mit matter Eiche, eine kunstvolle Lichtecke bildet das I-Tüpfelchen. Die 23-Jährige lernte bei der Firma Design In Holz (Laubach) und ging in Büdingen zur Beruflichen Schule.
Für Felix König (22), der Azubi bei der Schreinerei Kiefl in Karben war, stand schon früh fest, dass er eine Uhr fertigen wollte. „Während ich mich mit der Idee beschäftigte, entstand der Gedanke, die Uhr in einer Kugel mit Geheimfach zu integrieren.“ Die Kugel hängt in einem rechteckigen Hängemöbel, das mit der klassischen Zinkenverbindung einen Mix aus Alt und Neu bildet. Johannes Kaiser aus Eichelsachsen kreierte ebenfalls ein Sideboard, das trotz der Unterbrechungen durch die Türen wirkt, als sei das Stück aus einem Guss. Die Ablageplatte aus dem mineralisch-organischen Werkstoff Corian scheint über dem Schrank zu schweben, dazwischen ist ein Lichtband zu sehen. „Es wird in meine Wohnung kommen“, erzählt Kaiser, der bei der Schreinerei Nos in Hirzenhain lernte und auch die schwierigen Holzkastenführungen selber baute.
„Ich brauche einen Schreibtisch in meinem Zimmer und habe mein Hobby eingebaut“, erklärte Florian Flemming (19) aus Bad Nauheim zu seinem Gesellenstück: An der Seite hat er Eishockeyschläger eingesetzt, der Griff an der Schreibtischtür besteht aus einem Puck, die Tischfläche sieht aus wie brechendes Eis und leuchtet abwechselnd in verschiedenen Farben. „Durch das Licht sieht es moderner aus“, sagte Flemming, der seine Lehre bei der Schreinerei Hugo Brehm in Bad Nauheim absolvierte.
Jury-Vorsitzender Daniel Brehm ist begeistert von den Stücken, wie er beim Rundgang durch die Ausstellung betont. „Bei jedem Stück stecken so viel Schweiß, Nerven und Herzblut drin“, lobte der Schreinermeister. Zum Teil wurden für die Fertigung Computerprogramme selber geschrieben und computergesteuerte Fräsen eingesetzt.
Innungsobermeister Harald Schnierle (Schotten) ist ebenfalls angetan „Ihr habt eine hervorragende Leistung abgegeben“, sagte er zu den Gesellen
Architekt Daniel Weide (Butzbach) war zum ersten Mal in der Jury dabei. Alle Möbel hätten Merkmale, die sie zu etwas Besonderem machten. So gab es am Ende nur zufriedene Gesichter. Belobigungen gingen an Florian Flemming und Johannes Kaiser, auf Platz zwei kam Felix König.
Die vier Preisträger bedankten sich bei den Verantwortlichen der Tischler-Innung „für die hervorragende Betreuung bei der Planung und Umsetzung der Gesellenstücke“ und über die wertvollen Hinweise, die sie auf den jeweiligen Lehrlingstreffen während ihrer Ausbildung von den Handwerksmeistern erhalten haben.
Informationen zur Tischler-Innung gibt es bei der Kreishandwerkerschaft in Friedberg unter der Telefonnummer 06031/72790 oder im Internet unter www.handwerk-wetterau.de.
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